Ein Jahr nach einem Schussattentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico weisen sich Anhänger und Gegner des linksnationalen Politikers gegenseitig die Schuld daran zu.
Innenminister Matus Sutaj Estok kritisierte, Oppositionspolitiker und ihnen nahestehende Medien würden die Bevölkerung mit emotionaler "Hetze" und Lügen gegen die Regierung manipulieren.
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Der liberale Oppositionsführer Michal Simecka hingegen warf Fico vor, er selbst schüre am meisten Hass: "Anstatt die Polarisierung zu mäßigen und Ihre Rhetorik zu ändern, haben Sie sich entschieden, noch mehr Öl ins Feuer zu gießen", schrieb Simecka in einem offenen Brief, den die Nachrichtenagentur TASR zitierte.
Fico selbst warnte wiederholt davor, dass jederzeit wieder ein ähnliches Attentat geschehen könne.
Schüsse auf Fico vor einem Jahr
Am 15. Mai 2024 hatte ein Regierungsgegner in der Kleinstadt Handlova mehrere Schüsse auf Fico abgegeben, als dieser nach einer Kabinettssitzung zu wartenden Anhängern trat, um ihre Hände zu schütteln. Mehrere Tage lang schwebte der Langzeit-Premier in Lebensgefahr. An den gesundheitlichen Folgen seiner Schussverletzungen leidet er bis heute. Auch in den vergangenen Wochen musste er deshalb mehrere Termine absagen.
Der sofort nach der Tat verhaftete Angreifer Juraj C. muss sich ab 8. Juli vor Gericht verantworten. Die Anklage gegen ihn lautete ursprünglich auf Mordversuch, wurde aber im Juli 2024 wegen des mutmaßlich politischen Motivs auf Terrorismus hochgestuft. Daher droht ihm lebenslange Haft.