Sprit und Öl teurer

Krieg in Nahost: EU will Strompreis-Explosion verhindern

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Die EU will gemeinsam mit den USA einen starken Anstieg der Energiepreise wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran verhindern.  

Sie habe mit US-Präsident Donald Trump über das Thema gesprochen und man sei bereit, sich mit gleichgesinnten Partnern abzustimmen, um die Stabilität der Märkte zu sichern, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einem Gipfeltreffen der G7-Gruppe demokratischer Industriemächte in Kanada.

Man sei sehr wachsam, was die Auswirkungen des Konflikts auf die internationalen Energiemärkte angehe. Welche Maßnahmen gegen große Preisschwankungen in Erwägung gezogen werden, sagte von der Leyen nicht. Theoretisch könnten etwa strategische Erdölreserven freigegeben oder Gespräche mit wichtigen Ölexport-Staaten gesucht werden.

Preise für Sprit und Heizöl bereits gestiegen

An den Tankstellen in Europa waren Auswirkungen des Krieges zwischen Israel und dem Iran in den vergangenen Tagen bereits zu spüren gewesen. Auch die Heizölpreise stiegen. Hintergrund der Entwicklungen sind unter anderem Angaben aus dem Iran, nach denen Israel bei seinen Angriffen auch große Öl- und Gasfelder des Landes attackiert.

Am Montag in der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 74,93 (65,09 Euro) US-Dollar und damit um 72 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli stieg um 89 Cent auf 73,87 Dollar. In der Nacht hatte der Brent-Preis sich anfangs mit gut 78 Dollar noch seinem Hoch vom Freitag genähert, als er infolge des Angriffs Israels auf Atom- und Militäranlagen des Iran zwischenzeitlich um rund 8 Dollar bis auf 78,50 Dollar nach oben gesprungen war. 

Strom wird noch vielerorts mit Gas erzeugt

In der EU wird Strom zunehmend aus erneuerbaren Energien und Kernenergie erzeugt, aber in einigen Ländern spielen Gas und Öl noch eine wichtige Rolle. Besonders in Zeiten, in denen erneuerbare Energien nicht ausreichend verfügbar sind, könnte ein Anstieg der Gas- und Ölpreise durchaus auf die Strompreise durchschlagen, da Gas als sogenannte „Brückentechnologie“ oft zur Stromproduktion genutzt wird. Ein direkter, kurzfristiger Effekt auf die Strompreise ist jedoch weniger ausgeprägt als bei Sprit und Heizöl.

Höhere Strompreise sind nicht ausgeschlossen, vor allem wenn die Unsicherheit an den Energiemärkten anhält oder sich verschärft

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