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Beliebte Urlaubsinsel führt Touristensteuer und Tourismus-Obergrenze ein

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Eine weitere spanische Insel zieht die Notbremse: Die beliebte Urlaubsinsel führt eine Touristensteuer und strikte Besuchsobergrenzen ein. Der Grund? Die Insel ächzt unter dem Ansturm von Millionen Urlauber:innen – und die Einheimischen haben genug. 

Was für viele nach Traumstränden und Tapas klingt, ist für die Menschen vor Ort längst zur Belastung geworden. Allein in den ersten drei Monaten 2025 kamen über 4,3 Millionen internationale Gäste auf die Kanarischen Inseln – ein neuer Rekord, der in der Bevölkerung für Ärger sorgt. Die Antwort darauf: Proteste auf Teneriffa mit Transparenten wie „Die Kanaren haben ein Limit“.

Und die Politik reagiert: Teneriffa, die meistbesuchte Insel des Archipels, führt nun konkrete Maßnahmen ein, um Natur und Lebensqualität zu schützen. 

Was sich jetzt ändert: 

  • Tägliche Besucherobergrenze im Naturpark Parque Rural de Anaga: Der wildromantische Norden der Insel mit seinen grünen Bergen, schwarzen Stränden und 26 traditionellen Dörfern bekommt ein Besuchslimit. Große Reisebusse sind hier künftig tabu.
  • Eintritt für den Teide-Nationalpark: Wer Spaniens höchsten Berg bestaunen will, muss bald zahlen. Schon jetzt dürfen nur 300 Wanderfans pro Tag hinauf. Ab 2026 wird zusätzlich eine sogenannte „Ökosteuer“ fällig.
  • Kameraüberwachung & Genehmigungspflicht: Um Besucherströme besser zu lenken, werden Kameras installiert. Einige Teile des Parks dürfen nur mit vorheriger Erlaubnis betreten werden.
  • Privat-PKWs bald verboten: Statt mit dem Mietwagen sollen Tourist:innen künftig mit umweltfreundlichen Elektro-Shuttles zum Teide gelangen.
  • Mehr Ranger, weniger Müll: Da immer mehr Naturflächen unter Vermüllung und Wildparken leiden, sollen mehr Aufsichtspersonen für Ordnung sorgen. 

Nachhaltiger Tourismus statt Massenandrang

Beliebte Urlaubsinsel führt Touristensteuer und Tourismus-Obergrenze ein
© Getty Images
× Beliebte Urlaubsinsel führt Touristensteuer und Tourismus-Obergrenze ein

Auch wenn die Maßnahmen streng wirken: Sie sind Teil eines größeren Plans. 219 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in den Umweltschutz auf der Insel fließen. Schon jetzt fährt die Seilbahn auf den Teide ausschließlich mit Solarenergie – ein Schritt in Richtung nachhaltigeres Reisen.

Doch Umweltschutzgruppen kritisieren: Das reiche nicht. Sie fordern eine klare Reduzierung der vier Millionen Teide-Besucher:innen pro Jahr. 

Spanien unter Druck

Nicht nur Teneriffa zieht Konsequenzen. Auch Städte wie Barcelona und Alicante greifen inzwischen durch – dort wurden Tourismussteuern erhöht und der Ausbau von Ferienwohnungen gestoppt. Laut Prognosen soll Spanien in den nächsten 15 Jahren das meistbesuchte Reiseland der Welt werden. Doch mit dem Boom wachsen auch die Probleme: steigende Mieten, Wassermangel, Umweltzerstörung. 

Wenn Sie also diesen Sommer auf die Kanaren reisen, erwarten Sie vielleicht ein paar neue Regeln – aber auch der gute Gedanke, mit Ihrem Besuch zur Erhaltung dieses einzigartigen Naturparadieses beizutragen. Massentourismus war gestern. Heute zählt: bewusst reisen.

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