Mehr als 90.000 Menschen genießen mit der Jahreskarte freien Zugang zum Tiergarten Schönbrunn. Doch nicht alle halten sich an die Spielregeln. Jetzt reagiert der Zoo.
Sie ist der perfekte Begleiter für Familien, Tierliebhaber und Spaziergänger: die Jahreskarte für den Tiergarten Schönbrunn. Für einen vergleichsweise günstigen Tarif ermöglicht sie das ganze Jahr über Einlass - so oft man will. Fünf Besuche pro Jahr verzeichnet der Zoo im Schnitt pro Karteninhaber. 27 Euro kostet ein Tagesticket, 65 Euro muss man für eine Jahreskarte berappen. Schon ab dem dritten Besuch ist die Karte damit die bessere Wahl. Kein Wunder, dass sie vor allem bei Familien mit Kindern heiß begehrt ist. Rund 90.000 Menschen besitzen eine Jahreskarte, doch nicht alle nutzen sie ehrlich. Immer wieder wird sie verliehen, obwohl das streng verboten ist.
Wer trickst, verliert
Was sich finanziell rechnet, wird von manchen moralisch verbogen. Die Jahreskarte ist personengebunden, ein Name, ein Nutzer - keine Ausnahmen. Doch manche Karten wandern. Vom Vater zur Mutter. Von der Tante zur Nachbarin. Wer glaubt, der Zoo merkt davon nichts, irrt. Bei etwa sieben von zehn Eintritten kontrollieren die Mitarbeiter die Identität der Besucher. Das bedeutet: Ausweis zeigen und Namen abgleichen. Das dürfte kein Zufall, sondern bittere Notwendigkeit sein. Denn: Würde nicht so häufig getrickst, müsste nicht so genau geprüft werden. Ein zentrales Problem ist, dass die Jahreskarte kein Foto hat.
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Neue Karte, neues Spiel
Auf Anfrage gibt sich der Tiergarten zurückhaltend: Wie oft Kartenmissbrauch auffliegt, bleibt geheim. Nur so viel: Wer erwischt wird, verliert die Karte sofort - ersatzlos. Man möchte offenbar kein Fass aufmachen. Warum also keine Jahreskarte mit Foto? Die Antwort ist pragmatisch: Es geht um Schnelligkeit, Kosten und Komfort. Täglich werden unzählige Karten ausgestellt, oft direkt an der Kassa. Ein Foto würde den Ablauf verkomplizieren und möglicherweise verteuern. Doch der Zoo denkt jetzt um. Eine digitale Karte mit Bild ist bereits in Arbeit. Ein Schritt in Richtung Sicherheit und ein deutliches Signal gegen den Missbrauch.