Ein Festival der Superlative, ein Traum von Weltruhm und ein Milliardär mit Visionen. In Ebreichsdorf schlug das Herz für den Eurovision Song Contest 2026 besonders hoch. Doch das große Vorhaben dürfte jetzt endgültig Geschichte sein.
Alles begann mit einem großen Plan. Luke Comer, der irische Bau-Tycoon und neue Besitzer des früheren Magna Racino, wollte mit seiner Comer City nichts Geringeres als das europäische Musik-Mekka nach Ebreichsdorf holen. 20.000 Sitzplätze, 30.000 Flächen für Public Viewing und ein Pressezentrum für 1.500 Reporter sollten für internationale Aufmerksamkeit sorgen. "Das ehemalige Magna Racino, neu Comer City wäre der ideale Austragungsort für den European Vision Songcontest", ließ Comer verlautbaren.

Luke Comer (l.) und Siegmund Kahlbacher (r.) wollten den Song Contest nach Ebreichsdorf holen.
Geschäftsführer Siegmund Kahlbacher sprach vom "größten Potenzial der Region" und einem Event, das "jeden miteinbeziehen" solle. Die Botschaft war klar, denn hier sollte nicht nur Musik gespielt, sondern Geschichte geschrieben werden. Die Kritik an vergangenen Mega-Events mit Verkehrschaos wollte man mit neuen Konzepten und Infrastruktur lösen. "Der Eurovision Song Contest ist die perfekte Gelegenheit, um die Vorzüge unseres Standorts zu präsentieren", betonte Kahlbacher.
Bürokratie bremst den Traum
Trotz eingereichter Bewerbung und klarer Zusagen zu Garantien kam jetzt das ernüchternde Aus. "Die offizielle Bewerbung wurde übermittelt, jedoch kann nur die Gemeinde Ebreichsdorf die Bewerbung abgeben", erklärte Kahlbacher. Laut den Kriterien darf nur eine Gemeinde einreichen, weshalb private Investoren von Anfang an ausgeschlossen bleiben.
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Nach Gesprächen mit den zuständigen Gemeindevertretern stellte sich heraus, dass die Zeit für eine Entscheidung nicht ausreichte. "Die Vorlaufzeit für Beschlussfassungen in den unterschiedlichsten Gremien wird als zu kurzfristig angesehen", sagte Kahlbacher und zeigte Verständnis.
Die Enttäuschung ist dennoch spürbar. Pläne lagen bereit, Konzepte standen und das Engagement war echt. "Wir stehen jedoch weiterhin bereit zu unterstützen, auch gerne für etwaige Kooperationen", so Kahlbacher. Schon zuvor galten die Chancen für Ebreichsdorf als verschwindend gering, denn die Konkurrenz aus Großstädten wie Wien und St. Pölten war übermächtig.