Kinostart

In "Ballerina" wird Ana de Armas zur weiblichen "John Wick"

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Die Schauspielerin schlüpft in die Rolle der Killerin und macht damit Keanu Reeves mächtig Konkurrenz. 

Mit „From the World of John Wick: Ballerina“ bekommt das populäre Killer-Universum sein erstes großes Leinwand-Spin-off. Und Ana de Armas tanzt sich in der Rolle der rächenden Assassinin Eve mit beachtlicher Wucht durch ein düster stilisiertes Gemetzel.

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Von Salzburg bis Sibirien, vom Nachtclub bis zum Alpendorf voller Killer – das Universum von „John Wick“ wächst weiter. Mit dem Spin-off „Ballerina“ wagt sich das Franchise erstmals über seine ikonische Titelfigur hinaus – und das erstaunlich erfolgreich.

Statt Keanu Reeves tritt diesmal Ana de Armas ins Rampenlicht – als Eve, die nach dem Mord an ihrer Familie in einer Mischung aus Ballettinternat und Killer-Akademie aufwächst. Kein klassischer Coming-of-Age-Stoff, sondern knallharte Rache-Oper. Die junge Frau wird in der Schule von Anjelica Huston nicht nur zu einer anmutigen Tänzerin, sondern auch zu einer präzisen Tötungsmaschine ausgebildet – ganz im Sinne der Ruska Roma, jener Untergrundorganisation, die auch Wick einst hervorgebracht hat.

Tanzen, töten, transformieren

Die Handlung dockt zwischen den Ereignissen von „John Wick 3“ und „John Wick 4“ an und setzt auf vertraute Motive: persönliche Verluste, kryptische Symbole, eine undurchschaubare Unterwelt mit eigenen Kodizes – und sehr viel Blei. Als Eve eines Tages ein Tattoo erkennt, das auch die Mörder ihres Vaters trugen, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Ihre Nachforschungen bringen nicht nur dutzende Leichen, sondern auch das empfindliche Gleichgewicht zweier Killer-Gilden ins Wanken. Das Finale? Eskaliert spektakulär.

Von der Fan-Fiction zur Franchise-Offensive

Ursprünglich war „Ballerina“ als eigenständiger Actionfilm gedacht – inspiriert vom Trailer zu „John Wick 2“. Doch dann wurde er in das bestehende Universum eingepasst – mit allem, was dazugehört: ikonische Schauplätze, absurd stilisierte Gewalt, alte Rechnungen, die beglichen werden müssen. Ana de Armas, die in „Keine Zeit zu sterben“ bereits Kampferfahrung sammelte, überzeugt auch hier: zierlich, aber gnadenlos. Dass sie glaubhaft Gegnerhorden ausschaltet, ist weniger der reinen Muskelkraft als einer geschickten Mischung aus Kamera, Choreografie und Schnitt zu verdanken.

Regie doppelt geführt?

Len Wiseman („Underworld“) wird offiziell als Regisseur genannt – doch spätestens seit bekannt wurde, dass Chad Stahelski, der Mastermind hinter allen vier „John Wick“-Filmen, für umfangreiche Nachdrehs verpflichtet wurde, ist klar: Die Handschrift des Franchise-Schöpfers ist unverkennbar. Gerade im letzten Drittel des Films zieht die Inszenierung massiv an – inklusive Flammenwerfer-Schlacht, Nachtclub-Post-Massaker und einem Showdown, der einem Dorf in den Alpen den Atem raubt.

Ob es nun Stahelski oder Wiseman war, der diese Ideen inszenierte, ist letztlich egal – Hauptsache, es kracht.

Fazit: Die Welt von Wick lebt weiter

Nach der eher durchwachsen aufgenommenen Miniserie „The Continental“ war der Druck auf „Ballerina“ nicht gering. Doch was Lionsgate hier abliefert, ist eine würdige Erweiterung des John-Wick-Kosmos – wuchtig, visuell überdreht, aber auch mit einer starken Hauptfigur, die sich als mehr als bloßer Ersatz erweist. Wenn schon Fan-Service, dann bitte auf diesem Niveau.

Die ursprünglich geplante Veröffentlichung kurz nach „John Wick 4“ hätte dem Film wohl mehr mediale Aufmerksamkeit beschert. Aber aus künstlerischer Sicht war das Jahr Verzögerung gut investiert. „Ballerina“ liefert ein überzeugendes Argument dafür, dass das Franchise auch ohne Keanu Reeves weiterhin genug Durchschlagskraft hat – vielleicht sogar auf Spitzenschuhen. Der Blockbuster läuft jedenfalls ab sofort in den heimischen Kinos.

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